Mittwoch, 24. Februar 2010

Rechtspopulist Westerwelles sozialer Totalausfall

  1. (...) Guido Westerwelle war seit 1983 Juli-Chef, seit 88 im FDP-Bundesvorstand und schloss sein Jurastudium erst 1991 ab: Parteiamtssalär, Diäten, Ministergehalt: Der Mann hat nie ernsthaft von etwas anderem als Staatsknete gelebt. Dass nun ausgerechnet er wirklich Bedürftige als überfressene Orgiasten schmäht - im vorrevolutionären Frankreich wäre das als der mannhafte Wunsch verstanden worden, sich immerhin die eigene Laterne auszusuchen.

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  2. (...) Was dieser Kopf fundamentalistischer Standesordnung unlängst aus seinem Denkorgan erbrach, kann natürlich nicht entzücken, ist ein Knäuel, bestehend aus vielerlei Eindrücken und Motiven - aus egomanischer Unterwerfung des Allgemeinwohls zugunsten von Eigeninteressen, aus zwanghaften Beißreflexen aufgrund finanzieller Verlustängste, aus anal-charakteristischer Sparmanie, aus bürgerlichen Manierismen und einer althergebrachten Senatorenarroganz. Ein unappetitlicher Eintopf, für den man, bevor man sich empört, allerdings dankbar sein sollte, an dem man dieser Tage nie übersatt werden kann. Westerwelles Auswürfe sind geschmacklos, aber sie sind ehrlich, kennen keine heuchlerischen Eskapaden, sind authentisch, legen sein degoutantes Weltbild bloß, maskieren seine kleinkarierten Absichten nicht mit Scheinheiligkeit. Es ist der biedere Elan des Grundehrlichen, der beeindruckt; Elan, gespickt mit der aufrichtigen Blindheit des Einfältigen, von Grund auf offenherzig und jedem Pharisäertum fremd, vollgestopft mit einer selbstinszenierten und selbstgefälligen Wahrheit, die zwar keine Anwartschaft auf Wirklichkeit erwarten darf, die aber bar von Heuchelei und Scheinbarkeiten randvoll schäbigen Bekenntnisses ist.

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  3. Wie viel Wahrheit steckt in Westerwelle?

    Guido Westerwelle hat sich in den vergangenen Tagen lautstark zu Wort gemeldet. Aber waren die Äußerungen zu Hartz IV und zum deutschen Sozialstaat richtig? Oder nur Populismus? Ein Faktencheck.

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Anmerkung: Westerwelle ist ein radikaler Rechtspopulist mit Biedermannanstrich. Nur zum Vergleich: Hätte dieser Mensch dieselben Sprüche vor 30 oder 40 Jahren vom Stapel gelassen, wäre er von der versammelten Medienlandschaft (mit Ausnahme der Blöd-Zeitung), großen Teilen der Politik und gesellschaftlichen Öffentlichkeit in den braunen Boden gestampft worden, dem er offenbar entstammt. Solche Ausfälle hätte er damals politisch nicht überlebt. Und das zeigt nur allzu deutlich, wie radikal rechts die politische und mediale Landschaft in diesem gebeutelten Land heute ist.

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