Freitag, 24. September 2010

Thilo, das Ablenkungsmanöver

(...) Die Debatten gehen weiter. Und während die Öffentlichkeit sich für oder gegen Sarrazin ereifert, hat die Bundesregierung ihr "Sparpaket", das vor allem die Armen real belastet und für die Wirtschaft eher Verhandlungsoptionen offen hält, durchgewinkt, hat Militärminister zu Guttenberg die Weichen in Richtung einer real kriegsführungsfähigen Bundeswehr gestellt und die Kanzlerin den Energiekonzernen zusätzliche Milliardeneinnahmen aus der Verlängerung der Laufzeiten ihrer Atomkraftwerke zugeschanzt. Die Öffentlichkeit, und das gehört wohl zu ihren inneren Logiken, diskutiert zu einem Zeitpunkt immer nur einen Skandal. Und wo Sarrazin ist, kommen die eigentlichen Skandale nicht auf die Tagesordnung. Wenn sich das jemand PR-mäßig ausgedacht hätte, wäre dies ein bemerkenswerter Streich.

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Statt einer Anmerkung:

Ausbeutung statt Ausbildung oder: Der Irrsinn des Systems

Zu viele Überstunden, schlechte Anleitung durch Vorgesetzte, fachfremde Arbeiten und geringe Bezahlung – so zeichnet der Ausbildungsreport 2010 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) den Alltag vieler Lehrlinge. Ein angehender Maurer, der sich im dritten Lehrjahr befindet, schildert im Rahmen des Berichts zum Beispiel: "Entweder schrubben wir Lehrlinge den Hof, machen Gartenarbeiten oder schippen Schnee." Erst einmal habe er während seiner Ausbildung auch gemauert.

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Anmerkung: Ein so treffender Titel - und dann ein so dünnes Artikelchen. Die Frankfurter Rundschau spielt einmal mehr das gewerkschaftliche Feigenblatt in diesem unglaublichen Transformationsprozess, in dem sich die Welt - und vorneweg Deutschland - befindet. Die dürftigen Zahlen und Beispiele, die im Text genannt werden, sind zuhöchst alarmierend, und jedem ernstzunehmenden Redakteur müsste eine grellrot leuchtende Warnlampe aus dem Schädel wachsen, wenn er sie zur Kenntnis nimmt. - Wahrscheinlich geschieht das sogar, nur dürfen die grellen Warnungen nicht mehr umfassend publiziert werden.

Denn welch eine Wirkung entfaltet eine Information wie diese, die die FR hier bietet? Einige Menschen werden fassungslos den Kopf schütteln, wenn sie es lesen und sich in der Auffassung bestätigt sehen, dass auch im Bereich der Ausbildung Jugendlicher so ziemlich alles im Argen liegt - wie in nahezu allen anderen Bereichen auch. Und bei der nächsten Wahl gehen genau diese Menschen entweder nicht mehr in die Wahlbüros oder machen ihre Kreuzchen bei den Grünen oder der SPD, in der wahnwitzigen, wenn auch geringen Hoffnung, damit irgendetwas zu verändern. Das ist kafkaesk. Oder auch einer Groteske M.C. Eschers entnommen, denn man läuft stetig im Kreis herum, stetig aufwärts, und kommt doch keinen Zentimeter nach oben.


(Bild: artwallpapers.net)


Vollends offensichtlich wird diese Groteske im letzten Abschnitt des Textes: "Sehrbrock fordert die Kammern und die Gewerbeaufsicht zum Handeln auf: Unangemeldete Kontrollen seien Pflicht, um die Probleme in den Ausbildungsbetrieben zu beseitigen. 'Notfalls muss man auch darüber nachdenken, diesen Betrieben die Ausbildungsberechtigung zu entziehen.' Die Handelskammern stecken aber in einer Zwickmühle. Unter vorgehaltener Hand heißt es: 'Wenn wir für mehr Ausbildungsplätze werben sollen, sind Kontrollen eher störend.' Außerdem fehle es an Personal, um die Aufsicht zu verstärken." - Man muss irre werden, wenn man das zuende denkt; deshalb sollte man sich vorher fragen, wieso ein Medium wie die Frankfurter Rundschau dieses furchtbare Spiel des demokratischen Feigenblatts in einem zutiefst undemokratischen und inhumanen System mitspielt. Die Antwort auf diese Frage kann möglicherweise den persönlichen Irrsinn, nicht aber den Irrsinn des Systems verhindern.

Nachbemerkung: Die Frankfurter Rundschau steht hier nur stellvertretend für alle anderen Medien, die scheinbar das demokratische Korrektiv der Presse - die so genannte "dritte Säule der Demokratie" - repräsentieren (wollen). Auch die Themen sind dabei austauschbar.

Dienstag, 21. September 2010

Zitat des Tages (63): Der hilflose Knabe

Herr K. sprach über die Unart, erlittenes Unrecht stillschweigend in sich hineinzufressen, und erzählte folgende Geschichte: Einen vor sich hin weinenden Jungen fragte ein Vorübergehender nach dem Grund seines Kummers. "Ich hatte zwei Groschen für das Kino beisammen", sagte der Knabe, "da kam ein Junge und riss mir einen aus der Hand", und er zeigte auf einen Jungen, der in einiger Entfernung zu sehen war. "Hast du denn nicht um Hilfe geschrien?" fragte der Mann. - "Doch", sagte der Junge und schluchzte ein wenig stärker. "Hat dich niemand gehört?" fragte ihn der Mann weiter, ihn liebevoll streichelnd. "Nein", schluchzte der Junge. "Kannst du denn nicht lauter schreien?" fragte der Mann. "Nein", sagte der Junge und blickte ihn mit neuer Hoffnung an. Denn der Mann lächelte. "Dann gib auch den her", sagte er, nahm ihm den letzten Groschen aus der Hand und ging unbekümmert weiter.

(Bertolt Brecht [1898-1956]: Geschichten vom Herrn Keuner. In: Kalendergeschichten. Berlin 1948. Erstveröffentlichung wahrscheinlich bereits in den 20er Jahren.)


(Bild: Wikipedia)

Bertelsmann und Sarrazin bitten zur Tea-Party

Der Zeitpunkt war geschickt gewählt: Rechtzeitig zum Bücherherbst und ganz und gar im sozialkritischen Trend der Zeit, haben Spiegel und "BILD"-Zeitung ihren Lesern vergangene Woche Auszüge aus Thilo Sarrazins Hetzpamphlet "Deutschland schafft sich ab" präsentiert und mittels der dort vertretenen idiotischen Hypothesen über Ausländer, Integrationsverweigerer und sonstige "parasitäre Lebensformen" einen sozialen Flächenbrand gelegt.

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Statt einer Anmerkung:


Und wieder macht der CDU-Haussender ZDF Werbung für die Rente mit 67

Zum Thema der Woche "Der Streit um die Rente mit 67" hatte ZDF-Mann Peter Hahne am 22. August zwei sehr verschiedene Gäste nach Berlin eingeladen: die Abgeordnete der Linken, Sahra Wagenknecht, und den Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Professor Michael Hüther. Beim Zappen geriet NRhZ-Leser Peter Schreiber aus Thüringen in diese Sendung hinein. Er hat uns einen Kommentar geschickt. (...)

Sahra Wagenknecht, Abgeordnete der Linken, versucht einleuchtend zu erklären, dass wir keine Arbeitsplätze schaffen, wenn wir aus einem Arbeitsplatz drei Minijobs machen. Aber halt: Da ist ja noch der Diskussionspartner, ein Herr Professor Doktor, ein Herr Hüther, Direktor des Institutes der deutschen Wirtschaft Köln. Aha.

Bisher dachte ich immer, dass ein Professor ein gebildeter Mensch [sei]. Aber weit gefehlt! Immer wenn Sahra Wagenknecht etwas erklären will, kräht er sofort drauflos. Was war das? Sahra Wagenknecht will reden: Der Herr Professor poltert los, weiß sofort, dass alles Unsinn ist, was er selbst nicht denkt. Sahra Wagenknecht hält sich zurück; setzt neu an: Der Professor kräht wieder los. Sahra Wagenknecht bleibt ruhig, versucht erneut, auf seine Worte einzugehen: Der Doktor der Weisheit posaunt sofort auf sie ein. Lässt sie keinen Satz zuende sagen, weiß sofort alles immer besser. So einfach ist das, wenn man ein Professor für irgendetwas ist.

Ein Schauspiel der ganz besonderen Art. Im ZDF? Unter Peter Hahne? Plötzlich interessiert mich das. Peter Hahne lacht breit. Wie so oft. Professor Hüther unterbricht Frau Wagenknech, Peter Hahne lacht, Hüther bleibt dabei: Er lässt Sahra Wagenknecht nicht ausreden. Und wenn, reflektiert er das Gesagte nicht und lässt keine halbe Sekunde Zeit bis zum nächsten Loskrähen. Ich warte auf den Wendepunkt, auf Peter Hahnes Eingreifen. Aber vergeblich. Hahne lacht immer nur, um nicht zu sagen: er verbündet sich mit dem "Professor für Kapitalismus".

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Anmerkung: Ich habe die in Rede stehende Sendung zwar nicht gesehen, kann mir angesichts der hübschen Beschreibungen dieses Kommentators aber lebhaft vorstellen, wie sie abgelaufen ist. Man muss allerdings auch sehr gutgläubig, um nicht zu sagen: naiv sein, wenn man in einer politischen Sendung des ZDF, die von dem erzkonservativen Peter Hahne moderiert wird, eine "ausgewogene Diskussion" erwartet. Wes Geistes Kind dieser "Theologe" ist, hat er in vielen Publikationen und Fernsehsendungen bewiesen, wie z.B. hier (zum Irak-Krieg): "Der christliche Glaube will Friede. Aber keine Friedhofsruhe. Die politische Realität kann man leider nicht mit der Bergpredigt bekämpfen, das geht nur mit Gewalt." (Quelle) - Ein wahrlich kompetenter Christen-Mann - nicht nur in Rentenfragen. Wieviel GEZ-Gebühren er wohl für seine wunderbare Propagandaarbeit von den Bürgern erhält?

Die Vertreibungen der Roma: Faschismus auf Europäisch

Europa hat angeblich ein Problem. Es ist nicht die Krise, es sind nicht die fehlenden Arbeitsplätze, es ist nicht die Umweltkatastrophe. Es sind die Angehörigen einer Minderheit.

Zwecks Ablenkung von den desaströsen Folgen des Abzockerkapitalismus rufen Sicherheitspolitiker vieler Länder ­eine neu-alte Gefahr aus: die Roma. Bedrängt durch die Affäre seiner Gönnerin Liliane Bettencourt, die Millionen steuerfrei in der Schweiz versteckte, startete der französische Präsident, Träger des auch unter ungarischen Roma weitverbreiteten Namens Sarkozy, eine Kampagne zur Roma-Vertreibung.

Das Muster ist uralt. Seit Jahrhunderten wird in Zentral- und Westeuropa versucht, diese ZuwanderInnen erst gar nicht einzulassen oder sofort wieder loszuwerden. Roma, Sinti, Gitanos und die Angehörigen all der anderen Stämme, ob fahrend oder sesshaft, unterlagen einer jahrhundertelangen Verfolgung und dienten unter dem Begriff "Zigeuner" sowohl als Objekte romantischer Projektionen als auch als solche des Neids auf die angebliche Freiheit ihres unsicheren Lebens. Die obrigkeitliche Hetzjagd auf diese Menschen gipfelte in der "Endlösung" des "Zigeunerproblems", der Ermordung von 500.000 Roma durch die Nazis.

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Anmerkung: Hier wird einmal knapp und deutlich (freilich ohne den Anspruch auf Vollständigkeit) zusammengefasst, wo überall in Europa die Sinti und Roma unter staatlichen Repressionen zu leiden hatten und bis heute haben. Das aktuelle, perfide Beispiel aus Frankreich ist da nur die Spitze des Eisberges. Und all diese Nationen nennen sich tatsächlich "freiheitlich-demokratische Rechtsstaaten" - es ist einfach nur lächerlich.

Der Artikel schließt trocken mit den Worten: "Die Schweiz und die EU könnten endlich damit beginnen, die Roma mit ihrer reichen Kultur, ihrem Familiensinn und ihrem Stolz nicht mehr als Bedrohung zu sehen, sondern als Bereicherung zu schätzen. Politische Tricks ältesten Strickmusters von Politikern wie Nicolas Sarkozy verhindern das." Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit, denn das, was Sarkozy und all die anderen verantwortlichen Politiker da tun, sind nicht bloß "politische Tricks" - es ist zugleich auch Faschismus.

Sonntag, 19. September 2010

Zitat des Tages (62): Biedermann und die Brandstifter

(...) Eine dritte Flasche, die du schon zwischen den Knien hast, lehnen sie ab. Da du sie trotzdem öffnest, wirst du sie allein trinken müssen. Nur beim Abschied, als du gewisse Hoffnungen ausdrückst, dass die Menschen einander näher kommen und einander helfen, bitten sie dich nochmals um Streichhölzer. Ohne Zigaretten. Du sagst dir mit Recht, dass ein Brandstifter, ein wirklicher, besser ausgerüstet wäre, und gibst auch das, ein Heftlein mit gelben Streichhölzern, und am andern Morgen, siehe da, bist du verkohlt und kannst dich nicht einmal über deine Geschichte wundern.

(Max Frisch [1911-1991]: Biedermann und die Brandstifter. Eine Burleske. Aus den Tagebüchern, 1948)


(Bild: lesekreis.org)

Wie aus der bürgerlichen Mitte Sozialrassismus wieder hoffähig gemacht wird

"Es handelt sich in der Geschichte um das Leben und immer nur um das Leben, die Rasse, den Triumph des Willens zur Macht, und nicht um den Sieg von Wahrheiten, Erfindungen oder Geld", schreibt 1923 Oswald Spengler in "Der Untergang des Abendlandes". Darin entwirft er das Bild einer organischen Struktur der Geschichte, in der Völker und Kulturen aufblühen und wieder vergehen. Er schreibt von der "Heraufkunft des Cäsarismus", der die Diktatur des Geldes und "ihrer politischen Waffe, der Demokratie", breche. Es handele sich um den "letzten Kampf", dem "zwischen Geld und Blut".

Oswald Spengler und sein Geschichtsentwurf sind eine Stimme in dem gesellschaftlichen Raunen aus der Mitte des Bürgertums, das der Ersetzung der "jüdischen Zinsknechtschaft" durch "deutsche Blutsbande" nach 1933 voranging. Dieses Raunen und Rufen aus der bürgerlichen Mitte galt den Inhalten der zeitgenössischen Ideologien, und in ihnen ist viel von Zuchtwahl, Auslese, völkischem Denken und Antisemitismus, von Euthanasie und deutschem Wesen die Rede. Die Demokratie der Weimarer Zeit fand aus diesen gutbürgerlichen Kreisen heraus nicht die Verteidiger, die notwendig gewesen wären.

Heute erleben wir erneut die Neigung bürgerlicher Kreise, das Grundgesetz der Republik in seinen konkreten Paragraphen und in seinem zugrundeliegenden Geist zu verneinen. Diese Verfassungsfeinde tragen nicht die Kapuzenshirts des "Schwarzen Blocks" bei Demonstrationen, sondern feines Tuch und Professorentitel. Wie in der Weimarer Zeit entsteht aus der bürgerlichen Mitte heraus eine neue Art militanter Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen, eine neue Art Sozialrassismus. Vor dem Hintergrund einer erneuten tiefen Wirtschaftskrise, dem Anwachsen von Armut, Prekariat und sozialer Unsicherheit, einer unvermindert hohen Arbeitslosigkeit, von sinkenden Reallöhnen und einem wachsenden Heer von "Überflüssigen", von Angst um den Arbeitsplatz und Angst vor dem sozialen Abstieg ist mittlerweile in der bürgerlichen Mitte eine Diskussion angekommen, die die Menschen in "Leistungsträger" und "nicht Leistende" einteilt. Eine Diskussion, die offensichtlich zwischen wertvollen und weniger wertvollen Menschen unterscheidet. Und die für die "nicht Leistenden" die Minderung der Unterstützung bis hin zum Entzug aller Lebensmittel fordert. 65 Jahre nach dem Ende des Endkampfs zwischen "Geld und Blut" diskutiert man in Talkshows und Zeitungsbeiträgen wieder die durch die "demographische Entwicklung" bedrohte Zukunft des Abendlandes.

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Anmerkung: Was soll man dazu noch sagen, wenn man sich nicht ständig wiederholen möchte? Der Faschismus lugt nicht mehr zögernd über den Horizont und grinst diabolisch in unsere Richtung, er steht auch nicht mehr vor der Tür und fordert lauthals Einlass - er ist schon längst da und sitzt fett und schmierig in den etablierten Parteien und ihren Systemmedien herum, er greift immer weiter um sich und kippt ein scheinbares Tabu nach dem anderen in den vergessenden Sumpf der zurechtgeschusterten Geschichte.

Der sehr lesenswerte Telepolis-Artikel endet mit den Worten: "Dass dieser Sozialrassismus nicht nur mehr in den Spalten bürgerlicher Zeitungen vertreten wird, sondern mittlerweile massive Konsequenzen für Hartz-IV-Empfänger nach sich zieht, zeigt das Sparpaket der Bundesregierung. Gemäß der Heinsohnschen Parole, das Elterngeld schaffe 'vor allem Gebäranreize in der Unterschicht', bleibt dieses Elterngeld den Gutverdienenden weitgehend erhalten, wird aber den Bedürftigen gänzlich gestrichen." Man müsste indes noch so viele andere Beispiele hinzufügen, um dieser Wirklichkeit werdenden Horrorwelt tatsächlich gerecht zu werden. Das "Elterngeld", das eigentlich "Zuchtgeld für Besserverdienende" heißen müsste, ist doch nur ein kleines Mosaiksteinchen neben so vielen anderen.

Gerade eben war es auf 3sat (natürlich tief in der Nacht) wieder zu sehen, wie diese schleichende Entwicklung ihren unheilvollen Gang nimmt - nämlich in der Wiederholung des Mehrteilers "Victor Klemperer - Ein Leben in Deutschland". Exakt dasselbe passiert zurzeit wieder. Ob es diesmal wieder so "konsequent zuende geführt" wird wie damals, ist noch offen. Vielleicht entscheidet man sich diesmal wieder eher für eine dauerhafte Niederhaltung der "Untermenschen"? Noch spricht einiges dafür. Aber dem erwähnten Filmwerk (und vielen anderen Quellen) ist auch zu entnehmen, dass genau das auch sehr viele Menschen in den schlimmen Jahren zwischen 1930 und 1945 gedacht oder gehofft haben - wobei die Hoffnung auf eine dauerhafte Unterdrückung ja auch nicht gerade fröhlich stimmt.

Ich sehe nur noch braun für dieses Land. Das Narrenschiff steuert mit direktem Kurs das Riff an und fast alle an Bord schreien laut "Hurra!" Auf auf, in den Untergang.

"Sparpaket": Konsequent asozial

Vier von fünf Bundesbürgern halten das "Sparpaket" für sozial unausgewogen und sie haben recht. Die Ärmsten der Armen und die Arbeitnehmer werden die Hauptlast der Krise bezahlen. Von einem "fairen Ausgleich" zwischen Sozialkürzungen und Belastungen "der Wirtschaft", über den Kanzlerin Merkel gesprochen hat, kann keine Rede sein. Die Gewinner der Finanzspekulationen bleiben ungeschoren, die Verluste tragen die Arbeitslosen und die sozial Schwachen.

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Anmerkung: Wer hat etwas anderes erwartet? Es war doch sonnenklar, dass das "Sparen" der neoliberalen Bande einzig bedeuten wird, bei den Armen radikal zu kürzen, während die kleine Minderheit, die in Saus und Braus lebt, einmal mehr nichts beizutragen hat.

Und was irgendwelche Bundesbürger dazu meinen - auch wenn es "vier von fünf" sind oder sein sollten -, das interessiert in diesen Kreisen nicht einmal den Hausbriefträger. Die Bande macht einfach immer weiter und tut das, was sie am besten kann: Sie ist konsequent asozial. Freuen wir uns auf die nächste Runde.