Mittwoch, 16. November 2011

Zitat des Tages: Die "zotteligen Typen" der Piratenpartei

Ui, Mely Kiyak!

In der Frankfurter Rundschau beklagten Sie sich über die Berliner Piraten. Bei denen handele es sich um "eine Ansammlung von zotteligen Typen. Schwammige Figuren, ungesunder Teint, hässlich. Ich verstehe jetzt auch, warum die Piraten keinen Wahlkampf mit Fotos veranstalteten – das Auge wählt schließlich mit." Und nicht nur ästhetisch sind Ihnen die "ungelüfteten Internetsüchtigen" ein Graus, sondern auch inhaltlich, weil sie die "Kostenloskultur im Netz" fordern: "Wer so was schreibt, hat in seinem ganzen Leben noch nicht auf eigenen Beinen gestanden." Weshalb Sie eine ganze Reihe von Fragen haben: "Kriegt Ihr Stütze oder werdet Ihr von Euren Eltern gesponsert? Ich rackere mich mit meinen Texten ab, und Ihr wollt dafür nicht bezahlen? Spinnt Ihr? Schon mal was von Copyright gehört? Das Recht auf Eigentum ist ein Menschenrecht! Wer soll denn für die Verbreitung meiner Texte bezahlen?"

Nun ist es aber so, Mely Kiyak: Die Piraten haben nach allgemeiner Einschätzung auch deshalb in Berlin so gut abgeschnitten, weil sie sich auf sämtlichen Wahlplakaten selbst gezeigt haben, ganz ungestylt, einfach so, wie sie sind. Das konnten Sie natürlich nicht wissen, denn sonst hätten Sie sich nicht nur mit Ihrem Text abrackern, sondern dafür auch noch recherchieren müssen – wie auch für die Information, dass die Mehrheit der Berliner Piraten richtig was studiert hat und in ganz normalen Berufen arbeitet. Ganz anders also als Sie, Mely Kiyak, die Sie in Ihrem ganzen Leben nichts anderes gelernt und geleistet haben, als irgendwas mit Medien zu machen und schaumschlägerische Texte zusammenzustottern. Und für deren Verbreitung soll im Ernst jemand bezahlen?

Aber bestimmt nicht.

(Unbekannter Autor im Titanic-Magazin 11/2011)

Anmerkung: Falls ich mit diesem Zitat irgendein Copyright verletzt habe, bitte ich um eine entsprechende Abmahnung nebst Kostennote. Der Streitwert liegt schätzungsweise bei 1,77 €. Die "Kostenloskultur im Internet" muss schließlich mit harten Mitteln bekämpft werden - wo kämen wir denn auch hin, wenn man alle diese Seiten einschließlich der Frankfurter Rundschau und Kiyaks geistigen Ergüssen kostenlos laden könnte, nicht wahr. Geld ist unser aller Ziel und alleiniger Mittelpunkt des Lebens. So lehrt es uns das goldene Kalb der neoliberalen Bande, also stimmt es auch. Amen.

Ein zotteliger Nicht-Pirat.

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