Dienstag, 12. Juni 2012

Zitat des Tages: Die größte Ruhe


Hier in Frankreich herrscht gegenwärtig die größte Ruhe. Ein abgematteter, schläfriger, gähnender Friede. Es ist alles still wie in einer verschneiten Winternacht, nur ein leiser, monotoner Tropfenfall. Das sind die Zinsen, die fortlaufend hinabträufeln in die Kapitalien, welche beständig anschwellen; man hört ordentlich, wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen. Dazwischen das leise Schluchzen der Armut. Manchmal klirrt etwas, wie ein Messer, das gewetzt wird.

(Heinrich Heine [1797-1856]: Lutetia. Essays über Frankreich, zweiter Teil, LII. Paris 1842)


4 Kommentare:

Anabelle hat gesagt…

Es zeugt von einem ausgefallenen Humor, dass du dieses Zitat gerade jetzt postest, wo die Straßen von lärmenden, fahneschwingenden Vollpfosten bevölkert sind, die gar nicht merken, wie sie am Nasenring durch die Arena geführt werden wie Schlachtvieh... ;-)

Heine war ein sehr kluger Kopf und ein fantastischer Dichter. Und zeno.org ist wirklich eine Schatzgrube für alle, die gute, inzwischen vom bösen Fluch des Urheberrechtes befreite Literatur suchen! Solche Projekte zeigen das wahre Potential des Internet.

Darkmoon hat gesagt…

Anabelle: Mein Reden!!! Dieses bescheuerte Faseln von der "Wissensgesellschaft" bleibt doch angesichts des völlig bekloppten Urheberrechts nur eine dumme Phrase. Was soll das für eon "Wissen" sein das man nur gegen Bares erwerben kann (wenn mans sich leisten kann), ansonsten bleibt man eben "unwissend"?!?

Ich hab im letzten Kommentar schon drauf Bezug genommen: Es müsste so sein wie vei Startrek. Alles Wissen, alle Kunst, alle Wissenschaft ist jederzeit und für jeden sofort zugänglich.... das könnte das Internet bewerkstelligen. Das ist das Ideal, der wirkliche Fortschritt der anstehen müßte. Aber nein, sowas wirds im Kapitalismus nie geben, da ist alles was mensch tut ja nur dem einzigen Zweck unterworfen: GELD GELD GELD. Das ist soooo mittelalterlich daß ich keine Worte dafür finde. Das ist keine "Wissensgesellschaft", das ist eine Geldgesellschaft. Ekelhaft.

Gerald45 hat gesagt…

Eigentlich ist es ja schon so, es IST fast alles zugänglich. Es ist nur "kriminell" es auch zu nutzen. ;) Naja, wer sich davon abhälten läßt..... selber Schuld. :)

Was der Heine wohl dazu geschrieben hätte?

dani hat gesagt…

@ charlie,

ich sehe...und denk an kalypso.

heinrich mit langem haar................
sehr sinnlich!!!!

sweet dreams, die haben wir alle nötig.....schön, wenn sie uns überkommen. it`s a long way..............

do'nt give up!!!

herzlichst
dani