Dienstag, 8. Januar 2013

Song des Tages: It's The Same For Everyone




(The Old Dead Tree: "It's The Same For Everyone", aus dem Album "The Nameless Disease", 2002)

You won't wait a long time,
We will join you soon
It's a fateful crime
But it's the same for everyone
We live our life and then we go

I know you were suffering
Watching us a last time
Emotional torture
But it's the same for everyone
We live our life and then we go

Yes, he was a good man,
He was the best among us
But God chose him to be back to his home

Everyone's already lost someone ...

How many friends, relatives and loves
Have we lost?
Will it take end, will we be able to stop
This endless pain?

But no-one is prepared
To live something
Like the suicide
Of a 21-years-old friend
Who lived his life in pain
And went before his end

Now that you are gone
Lifeless as a stone
We have learned something:
That life is the same for everyone
We live our life,
and then we go

But we can't accept
To stay without you!
A common wish to die
but it's the same for everyone
You've left our life
But we've to go on ...



Anmerkung: Zum Thema Selbstmord möchte ich nur exemplarisch auf zwei aktuelle Schlagzeilen der Propagandapresse verweisen: "Spanien stoppt Zwangsräumungen nach Suizid-Serie" und "Suizidrate in Griechenland steigt drastisch an". Beide Texte vermeiden es natürlich kategorisch, nach den tatsächlichen, systemischen Gründen für die dramatische Zunahme der Selbsttötungen in diesen ausgepressten Ländern mit ihren radikal zwangsverarmten Menschen zu fragen, aber mit nur ein wenig Intelligenz kann jeder Leser auch ohne entsprechende Hinweise die logischen Schlüsse ziehen.

In der Zeit zwischen den Gedanken lausche ich sehr gern der überaus gelungenen Interpretation dieses perversen Themas von der mittlerweile leider aufgelösten Formation TODT und erinnere mich daran, dass das Los dieser fallen gelassenen Menschen in Spanien, Griechenland, aber auch in Deutschland und so vielen anderen Ländern des superreichen Westens nur ein billiger Abklatsch dessen ist, was in Afrika, Asien und Südamerika seit vielen Jahrzehnten bitterste Normalität und perverser Alltag ist. Wahrlich - "It's the same for everyone". Es ist ein passendes Motto für das Krebsgeschwür des Kapitalismus ... sollen sich die Überflüssigen und Unnützen doch am besten selbst umbringen, dann müssen es die Schergen des Kapitals nicht tun.

Demnächst auch in Deutschland - ich hoffe, dass sich hier niemand in einer trügerischen Sicherheit wähnt, die es gerade hierzulande gewiss nicht gibt. Obdachlosigkeit, Hunger und existenzielle Not sind nur einen Steinwurf entfernt, während eine kleine Minderheit weiterhin im stetig zunehmenden Champagner badet.

Noch perverser könnte diese schauderhafte Welt kaum sein.

2 Kommentare:

Stefan Wehmeier hat gesagt…

Zivilisation

Im ausgehenden zivilisatorischen Mittelalter haben zwei Sorten von Menschen überlebt: die Dummen und die Armen. Die Dummen wollen auf Kosten anderer leben, damit andere nicht auf ihre Kosten leben; und die Armen können sich nicht vorstellen, auch einmal etwas zu besitzen, ohne denen, die auf ihre Kosten leben, etwas wegzunehmen.

Intelligentes und zivilisiertes Verhalten ist mit den folgenden Worten überliefert,…

"Ihr habt gehört, dass gesagt ist: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei."

…wurde aber von den Armen nicht verstanden und von den Dummen schon gar nicht. Auch die zeitgemäße Übersetzung bereitet den Überlebenden noch immer die allergrößten Verständnisschwierigkeiten,…

"Man sagt es harmlos, wie man Selbstverständlichkeiten auszusprechen pflegt, dass der Besitz der Produktionsmittel dem Kapitalisten bei den Lohnverhandlungen den Arbeitern gegenüber unter allen Umständen ein Übergewicht verschaffen muss, dessen Ausdruck eben der Mehrwert oder Kapitalzins ist und immer sein wird. Man kann es sich einfach nicht vorstellen, dass das heute auf Seiten des Besitzes liegende Übergewicht einfach dadurch auf die Besitzlosen (Arbeiter) übergehen kann, dass man den Besitzenden neben jedes Haus, jede Fabrik noch ein Haus, noch eine Fabrik baut."

…sodass wir nur auf den Zeitpunkt warten können, an dem die reale Angst vor Armageddon größer wird als seit Urzeiten eingebildete Angst vor dem "Verlust" der Religion:

Jüngstes Gericht

Charlie hat gesagt…

@ Stefan:

Du glaubst allen Ernstes an eine solche "Transformation"? Oder ist da nur der Wunsch oder die Hoffnung der Vater des Gedanken? ;-)