Samstag, 12. Januar 2013

Zitat des Tages: Lied


Nimm hin mein Lied -
es ist nicht froh.
Der Regen weint und weint.
Und wer ihn sieht
weiß sowieso,
wie es das Glück gemeint.

Es ist vorbei,
die helle Zeit,
die Lachen uns gelehrt.
Sie ging entzwei,
Zwiespalt gedeiht -
wenn auch die Welt sich wehrt.

Kehrt sie zurück?
Ich weiß es nicht.
Vielleicht weiß es der Wind.
Er kennt das Glück -
wenn's nicht zerbricht,
so sagt er's uns geschwind.

Doch sieh, der Wind
verbirgt sich doch -
er ist ja gar nicht da.
Ganz wie ein Kind,
so glaubt er noch:
Nur er weiß, was geschah.

Nimm hin mein Lied.
Vielleicht bringt es
das Lachen einst zurück.
Und wer es liest,
der sagt: Ich seh's,
und meint damit das Glück.

(Selma Meerbaum-Eisinger [1924-1942]: "Blütenlese". Gedichte 1939-1942)

Anmerkung: Die Autorin war Jüdin und starb im Alter von nur 18 Jahren 1942 im Arbeitslager Michailowka in der Ukraine. In einer Rezension ihrer lange nach ihrem Tod entdeckten und publizierten Gedichte in der Zeit hieß es 1981: "Selma Meerbaum-Eisinger war ein Mädchen aus armen Verhältnissen, mit vielen Hoffnungen und keiner Zeit, sich Wünsche zu erfüllen. Der Gedichtband gibt auch Auskunft darüber, welch unglaublichem Zufall es zu verdanken ist, dass überhaupt noch etwas von ihr übrigblieb. Mehr noch als eine Dokumentation mit Fakten über die Ermordung von Millionen anonymen Menschen vermitteln diese Gedichte die Zerstörung von Träumen, Talenten und Leben."

Der komplette Gedichtband steht - wenn auch leider nur in einer fürchterlichen Flash-Version - online zur Verfügung. Für alle, die den Band nicht ohnehin im Bücherregal stehen haben, ist das eine unbedingte Pflichtlektüre.

Deutschland: Es geht stramm nach rechts


Wer seinerzeit Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" nur als Rassistenbibel wahrgenommen hatte, erlag einem Irrtum. Das war die vom Spiegel vorgegebene "Lesart". Bei Sarrazin geht es gegen die "Unterschichten", praktischerweise gegen "Unterschichten mit Migrationshintergrund". Die damit ("endlich spricht mal einer aus, was wir alle denken") losgetretene verbale Hatz auf Migranten, Unterschichten und Muslime hatte mitnichten ein Ende gefunden als klar wurde, dass einem rassistischen Diskurs immer die Tat zu seinen Gedanken folgt.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Bitte unbedingt lesen - in dieser komprimierten Form habe ich nirgends sonst so viele Daten und Fakten zum erschreckenden Rechtsruck gefunden. Insbesondere die im Text erwähnte Studie (pdf-Version) von Oliver Decker, Johannes Kies und Elmar Brähler sollte zur Pflichtlektüre werden: "Die Mitte in der Krise / Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010". Der Autor vergleicht diese Studie mit der Aktualisierung aus dem Jahr 2012 und stellt eine erschreckende Zunahme der Verbreitung des rechtsextremen Gedankenguts in Deutschland fest:

"'Der manifeste und organisierte Rechtsextremismus ist eingebunden in ein breites Umfeld von latentem Rechtsextremismus.' Decker/Kies/Brähler sprechen von bis zu 30 Prozent der Befragten. Das ist das quantitative Potenzial der NSDAP am Ende der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts!"

In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal auf die Heitmeyer-Studie "Deutsche Zustände" verweisen, die dieselben furchtbaren Tendenzen offenbart.

Auch der Kollege von der Schrottpresse hat jüngst einen bedrückenden Text zur staatlichen Ungleichbehandlung von Rechten und Linken in Deutschland geschrieben, den ich Euch auch ans Herz legen will. Es wird immer offensichtlicher, dass rechtsextremes Gedankengut nicht nur in Teilen der Bevölkerung - und zwar gerade in der Mittelschicht - tief verwurzelt ist, sondern selbstverständlich und mit langer Tradition auch in Teilen des gesamten Staatsapparates - und mitnichten "nur" innerhalb des "Verfassungsschutzes".

Thilo Sarrazin beispielsweise ist ein Symptom dieses Problems, nicht die Ursache. Dieser Rassist hat vor kurzem wieder einen ekelwürdigen Auftritt absolviert, bei dem er eine Dunkelhaarige wie selbstverständlich als "muslimische Frau" bezeichnet und u.a. den denkwürdigen Satz zum NSU-Skandal herausgehauen hat: "Das ganze Geschehen wäre nicht so ausgeartet, hätten wir starke Führer an der Macht." Hier wird das ganze widerliche Ausmaß der geschlossen rechtsextremen Weltbilder deutlich, von denen in der oben genannten Studie die Rede ist.

Der Autor des verlinkten Artikels zieht noch das Zwischenfazit: "Rechtsextremismus favorisiert aus Sicht der Autoren [der Studie] sehr absolut gesetzte Ungleichwertigkeitsvorstellungen. Er zielt auf Diktatur und impliziert chauvinistische, antisemitische, fremdenfeindliche und sozial-darwinistische Vorstellungen. Nicht zuletzt rechtfertigt oder relativiert er die Verbrechen des Nationalsozialismus. Man darf ihn also getrost Faschismus nennen." Dem schließe ich mich vorbehaltlos an und möchte es sogar eine Pflicht nennen, alles Faschistische auch so zu bezeichnen.

Angesichts der Erstarkung der Rechtsextremisten in vielen Teilen Europas (Ungarn, Griechenland, Niederlande etc.) müssen wir gerade auch in Deutschland mit einem extrem mulmigen Gefühl und äußerster Wachsamkeit in die Zukunft schauen - gerade weil wir wissen, welche furchtbaren Konsequenzen ein "geschlossen rechtsextremes Weltbild" haben kann, wenn es schon wieder bei 30 Prozent unserer lieben MitbürgerInnen vorherrscht.

Mir wird schlecht.

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Nacht und Nebel


(bitte unbedingt ansehen)

Wer von uns wacht hier und warnt uns, wenn die neuen Henker kommen? Haben sie wirklich ein anderes Gesicht als wir? Irgendwo gibt es noch Kapos, die Glück hatten, Prominente, für die sich wieder Verwendung fand, Denunzianten, die unerkannt blieben; gibt es noch all jene, die nie daran glauben wollten - oder nur von Zeit zu Zeit.

Und es gibt uns, die wir beim Anblick dieser Trümmer aufrichtig glauben, der Rassenwahn sei für immer darunter begraben, uns, die wir dieses Bild entschwinden sehen und tun, als schöpften wir neue Hoffnung, als glaubten wir wirklich, dass all das nur EINER Zeit und nur EINEM Land angehört, uns, die wir vorbeisehen an den Dingen neben uns und nicht hören, dass der Schrei nicht verstummt.

(Jean Cayrol [1911-2005]: Schlusskommentar in der Dokumentation "Nacht und Nebel" [1955], übersetzt von Paul Celan [1920-1970])

Donnerstag, 10. Januar 2013

Fukushima: "Die Leute werden belogen", stören sich aber offenbar nicht daran


Anderthalb Jahre nach der Atom-Katastrophe redet die Regierung die Lage schön und kauft sich die Ärzte, die die Strahlenbelastung für unbedeutend erklären. Doch der Widerstand der Menschen im Land wächst. Japans prominenter Atomkraft-Kritiker Kazuhiko Kobayashi erklärt gegenüber dem Südkurier, wie die Menschen in Japan für dumm verkauft werden.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Lest Euch das bitte unbedingt durch - es ist nicht zu fassen, mit welchen Betrügereien, Lügen und Tricks in Japan versucht wird, die Katastrophe kleinzureden und um des Profits Willen massenhaft Menschen zu gefährden. Trotzdem bleibt da ein sehr schaler Geschmack zurück, denn Japans Bevölkerung hat gerade eine neue, konservative Regierung an die Macht gewählt, die den nach Fukushima (bis zum Jahr 2040 - *lol*) beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft wieder rückgängig machen will - das war sogar Wahlkampfthema dort!!! Manchmal fasst man es einfach nicht, wie unsäglich dämlich die Menschen doch sind. Das ist also der im Interview beschriebene "wachsende Widerstand"?

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Den Deutschen traue ich etwas Ähnliches - und noch weitaus schlimmere Dinge - selbstverständlich auch zu. Wer so merkbefreit wie der deutsche Michel immer wieder solche windigen Knopfleisten- und Schlips-Borg von der CDU-SPD oder gar Aktenkofferträger und heuchlerische Kirchenheinis von der FDP und den Grünen wählt und dabei dauerhaft nicht schnallt, bis aufs Hemd ausgenommen und belogen zu werden, der wählt auch zwischendurch mal wieder das alte Tiefbraun.

Aber zurück nach Japan: Was muss denn da bitte passieren, damit die Menschen dort mehrheitlich aufwachen? Wenn solche Katastrophen wie das Erdbeben, der Tsunami und die explodierenden Atomkraftwerke noch nicht ausreichen, was bitte muss dann geschehen? Im Bericht der Süddeutschen heißt es dazu: "Viele Japaner nehmen der DJP übel, dass sie die Hoffnungen auf einen politischen Neuanfang nicht erfüllt hat." - Aha ... weil die angeblich linke Partei sich als gar nicht links herausgestellt hat, wählt man danach eben wieder rechts??? Was soll das für eine bescheuerte Logik sein? Das ist wie in Absurdistan-Deutschland: Nachdem alle gemerkt hatten, dass Schröder und Fischer keinen Neuanfang nach Kohl bedeuteten, sondern eine äußerst üble Verschärfung der asozialen Politik zugunsten der Superreichen betrieben haben, wurde im Anschluss wieder das stinkende Original gewählt, das es ja bekanntermaßen genauso macht. --- Ich verstehe diese Menschen nicht. Ich verstehe sie einfach nicht.

Wo um alles in der Welt bleibt das Raumschiff, das mich endlich abholt ...?

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"Ich erkläre hiermit meinen Austritt aus der sozialdemokratischen Partei. Wir hatten unseren Weihnachtsbaum tip-top elektrisch eingerichtet. Am heiligen Abend streikten die Arbeiter des Elektrizitätswerkes und brachten uns um unsere Festfreude."

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 38 vom 20.12.1922)

Elend wird verdrängt: Knapp ein Viertel der EU-Bürger von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht


Deutschlands Armutsbericht wurde von der FDP Korrektur gelesen. Obwohl geschönt, schlug er immerhin mediale Wellen. Den entsprechenden Report "Armutsgefährdung und soziale Ausgrenzung in der EU 27" hingegen scheint niemand zur Kenntnis nehmen zu wollen. Am Montag meldete die Statistikbehörde Eurostat in einer Presseerklärung zu der Erhebung, dass "im Jahr 2011 insgesamt 24 Prozent der Bevölkerung" (ungefähr 120 Millionen Menschen) in den 27 EU-Mitgliedsländern "von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht" waren.

Ein Armutszeugnis stellen sich auch die deutschen Medien aus. In den großen Blättern, ebenso wie in Funk und Fernsehen, wurde das Ergebnis der Eurostat-Untersuchung weitgehend ignoriert.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf - in unserer Propagandapresse wurde statt dessen lauthals herumschwadroniert, es gebe speziell in Deutschland in Wahrheit gar keine "echte Armut", das sei alles ein "neidvolles Gejammere auf hohem Niveau" und dergleichen mehr (ich habe die Links zu Spiegel, Welt & Co. nicht parat, Ihr habt das aber sicher sowieso gelesen bzw. wollt Euch das nicht antun). Da passen solche üblen Zahlen wie 24 Prozent der Bevölkerung, die 2011 arm oder armutsgefährdet waren, nicht ins neoliberale Glitzerbild. Die Zahlen für 2012 dürften noch wesentlich verheerender ausfallen, wenn sie nicht rechtzeitig vor der Publikation noch geschönt werden.

Mit Fug und Recht dürfen wir auch jetzt bereits von geschönten Zahlen ausgehen, so dass die tatsächliche Anzahl der im Jahr 2011 zwangsverarmten und ausgegrenzten Menschen in der EU in Wahrheit noch größer als angegeben sein dürfte. In jedem Fall hat sich der Trend aus 2010 wieder verstärkt.

Hier ein Beispiel aus Spanien: "Die Schwächsten bleiben auf der Strecke / In Spanien leiden Millionen unter sozialer Ausgrenzung und Armut / Es ist der eisige Wind der Austeritätspolitik, der jetzt Zehntausende Behinderte und Pflegebedürftige in Madrid auf die Straße trieb: Erstmals protestierten sie mit einer großen Demonstration gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung."

Heißa, da freuen wir uns doch diebisch auf das Jahr 2013 und den nächsten "XXL-Aufschwung", das nächste "Jobwunder" und das nächste "Ende der Krise"! Armut? Gibt's nicht - die wird demnächst einfach verboten oder gerichtlich für "aufgelöst erklärt".

Und Orwell rotiert in Überschallgeschwindigkeit im Grabe.

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Strenge Diät


"Sind Se man vorsichtig mit'm Essen, lieber Freund!" - "Det trifft sich jut, Herr Doktor - seit jestern bin ick arbeitslos."

(Zeichnung von Franz Reinhardt [1904-1965], in "Simplicissimus", Heft 42 vom 16.01.1928)

Dienstag, 8. Januar 2013

Song des Tages: It's The Same For Everyone




(The Old Dead Tree: "It's The Same For Everyone", aus dem Album "The Nameless Disease", 2002)

You won't wait a long time,
We will join you soon
It's a fateful crime
But it's the same for everyone
We live our life and then we go

I know you were suffering
Watching us a last time
Emotional torture
But it's the same for everyone
We live our life and then we go

Yes, he was a good man,
He was the best among us
But God chose him to be back to his home

Everyone's already lost someone ...

How many friends, relatives and loves
Have we lost?
Will it take end, will we be able to stop
This endless pain?

But no-one is prepared
To live something
Like the suicide
Of a 21-years-old friend
Who lived his life in pain
And went before his end

Now that you are gone
Lifeless as a stone
We have learned something:
That life is the same for everyone
We live our life,
and then we go

But we can't accept
To stay without you!
A common wish to die
but it's the same for everyone
You've left our life
But we've to go on ...



Anmerkung: Zum Thema Selbstmord möchte ich nur exemplarisch auf zwei aktuelle Schlagzeilen der Propagandapresse verweisen: "Spanien stoppt Zwangsräumungen nach Suizid-Serie" und "Suizidrate in Griechenland steigt drastisch an". Beide Texte vermeiden es natürlich kategorisch, nach den tatsächlichen, systemischen Gründen für die dramatische Zunahme der Selbsttötungen in diesen ausgepressten Ländern mit ihren radikal zwangsverarmten Menschen zu fragen, aber mit nur ein wenig Intelligenz kann jeder Leser auch ohne entsprechende Hinweise die logischen Schlüsse ziehen.

In der Zeit zwischen den Gedanken lausche ich sehr gern der überaus gelungenen Interpretation dieses perversen Themas von der mittlerweile leider aufgelösten Formation TODT und erinnere mich daran, dass das Los dieser fallen gelassenen Menschen in Spanien, Griechenland, aber auch in Deutschland und so vielen anderen Ländern des superreichen Westens nur ein billiger Abklatsch dessen ist, was in Afrika, Asien und Südamerika seit vielen Jahrzehnten bitterste Normalität und perverser Alltag ist. Wahrlich - "It's the same for everyone". Es ist ein passendes Motto für das Krebsgeschwür des Kapitalismus ... sollen sich die Überflüssigen und Unnützen doch am besten selbst umbringen, dann müssen es die Schergen des Kapitals nicht tun.

Demnächst auch in Deutschland - ich hoffe, dass sich hier niemand in einer trügerischen Sicherheit wähnt, die es gerade hierzulande gewiss nicht gibt. Obdachlosigkeit, Hunger und existenzielle Not sind nur einen Steinwurf entfernt, während eine kleine Minderheit weiterhin im stetig zunehmenden Champagner badet.

Noch perverser könnte diese schauderhafte Welt kaum sein.

Zitat des Tages: "Adelswichs"


Dem ungeborenen Nachwuchs von Catherine und William Mountbatten-Windsor ans kleine Herz gelegt

Gut, einerseits:

Im Mund der Löffel silbern, golden
der Rand Deines royalen Latz.
Umschwirrt von hundert Nannies, holden,
wirst Du gehütet wie ein Schatz.

Aber, ach! ach! aber:

Die Kackklamotten Deiner Mutter!
Dein Leben lang nur Pferdesport,
nie -wurst! Nur dieses High-Class-Futter
und Paparazzi am Abort.
Das darfst Du niemals: Scheiße bauen,
nur Kutsche fahren und sonst nix.
Nur Krone, Thron, Paraden schauen –
ein Leben lang nur Adelswichs!

Ich würd's mir gut überlegen ...

(Moritz Hürtgen, in: "Titanic-Magazin" vom 22.12.2012)

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(Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz)

(Diese Karikatur aus dem Jahr 1848 trägt den Titel "Zwischen mir und mein Volk soll sich kein Blatt Papier drängen", ein Zitat König Friedrich Wilhelms IV. aus seiner Eröffnungsrede zum ersten Vereinigten Landtag in Preußen. Dort hatte er deutlich gemacht, dass er nicht beabsichtigte, seine "durch das Gottesgnadentum legitimierte Herrschaft" durch ein "Blatt Papier", nämlich eine Verfassung, schmälern zu lassen. Während der König hier vor den Abgeordneten mit ihrer Forderung nach einer demokratischen Verfassung die Tür zu verschließen versucht, wird er vom Militär unterstützt, das traditionell monarchistisch und gegen jegliche demokratischen Bestrebungen war. Die Abwehr der Forderungen der Bevölkerung durch den auf die militärische Gewalt gestützten König und die damit einhergehende reaktionäre Phase führten schließlich dazu, dass die Bevölkerung mit Gewalt versuchte, sich das "Blatt Papier", das ihre Rechte sichern sollte, zu erkämpfen. "Satyrische Zeitbilder No. 28 bei B.S. Berendsohn in Hamburg", Lithografie, koloriert, 1848.)

Montag, 7. Januar 2013

Immer weiter auf dem Weg in den totalitären Polizei- und Überwachungsstaat


Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat einen Entwurf für die Änderung des Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung vorgelegt, der der Polizei weitreichende Vollmachten einräumen würde.

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Anmerkung: Der Horror nimmt kein Ende. Diese Gestalten verfolgen ihr Konzept der totalen Überwachung und uneingeschränkten polizeilichen Freibriefe für alle nur denkbaren Rechts- und Freiheitsbeschneidungen der Bürger unbeirrt weiter - es macht fast den Eindruck, als habe sich der Drang zur Überwachung und Kontrolle bereits vollkommen verselbstständigt.

Auch dieser Vorstoß aus Sachsen-Anhalt ist wieder nur einer von vielen - es kommen nahezu im Wochentakt neue hinzu, Tendenz steigend. Wie in dieser Irrenhaus-Republik üblich, haben auch diese Schlips-Borg in Sachsen-Anhalt nichts aus der DDR, der BRD und der faschistischen Katastrophe gelernt - jedenfalls nicht das richtige. Lest Euch das genau durch und vergleicht es dann mit den Ermächtigungen, die der Gestapo einstmals nach und nach (pdf) eingeräumt wurden. Das kam auch nicht alles von heute auf morgen, sondern schleichend.

Was im Artikel nicht explizit erwähnt wird: "Die Unterbrechung oder Verhinderung der Kommunikation" umfasst ja nicht nur Sendemasten für den Mobilfunk - zur Kommunikation gehören heute selbstverständlich auch das Festnetztelefon genauso wie das Internet. Und in diesem Land gibt es allen Ernstes noch peinliche Polit-Marionetten, die sich tatsächlich über die "Zensur in China" oder anderswo aufregen? Und wozu brauchen wir überhaupt Richter und Gerichte - solange sie noch nicht vollständig auf Freisler-Kurs gebracht sind, mag sich so mancher Schlips-Borg fragen ...

Sämtliche Horrorfilme und -spiele sind ein lächerlicher Furz gegen die deutschen "Sicherheitsbehörden" und ihre politischen Strippenzieher und Orwell-Verehrer. Noch können wir dank der vielfach belegten Inkompetenz dieser antidemokratischen Vasallen einigermaßen ruhig schlafen - aber wir dürfen sicher sein, dass dieser Zustand mit zunehmender Willkür und überbordenden polizeilichen Allmachtsfantasien schnell vorbei sein wird.

In diesem schnarchenden, hoffnungslosen Land gibt es nur eine sehr kleine Gruppe, die die "öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet" - und das ist die habgierige Bande der Superreichen und die angeschlossene Kooperationsbande der willfährigen Polit-Clowns der NED, die allen anderen die Luft zum Atmen stehlen. Und genau diese Eigennutzmehrer wollen nun die Totalüberwachung der großen Mehrheit wieder einmal ausbauen. Wenn es nicht so gefährlich wäre, müsste man sich angesichts dieser Pläne 24 Stunden am Tag vor Lachen ausschütten, bis man entkräftet zusammenbricht.