Samstag, 12. Juli 2014

Kurz vorm "Finale": Das Banditenlager in Berlin füllt sich die Taschen


Bundespräsident Joachim Gauck hat das Gesetz zur umstrittene[n] Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete unterschrieben. Seine Sprecherin teilte mit, Gauck habe das Gesetz auf eine Übereinstimmung mit dem Grundgesetz "intensiv geprüft". "Im Ergebnis waren die verfassungsrechtlichen Bedenken nicht so durchgreifend, dass sie den Bundespräsidenten an einer Ausfertigung gehindert hätten", erklärte die Sprecherin. (...)

Nach Gaucks Unterschrift können die Diäten nun rückwirkend zum Juli auf 8.667 von 8.252 Euro steigen. Für Januar 2015 ist eine weitere Erhöhung auf 9.082 Euro geplant.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Da jubeln nicht nur die Mitläufer und Hinterbänkler im Bundestag (wenn auch nur auf dem stillen Örtchen oder an anderen nicht öffentlichen Plätzen, um ja keine Wähler zu verschrecken): Eine satte Erhöhung der Bezüge um 415 Euro pro Monat und in fünf Monaten gleich nochmal soviel obendrauf, also ab Januar 2015 insgesamt 830 Euro mehr jeden Monat - das ist selbst für die fürstlich versorgten "Volksvertreter" ein hübsches Sümmchen, mit dem sich in Abstimmungen gewiss so manche Stimme trefflich kaufen lässt.

Und auch wenn dieses groteske Mondgehalt von 9.082 Euro monatlich für viele dieser Figuren nur ein Zubrot darstellt, da sie in ihren "eigentlichen" Berufen und/oder durch "Nebentätigkeiten" bereits ein Vielfaches dessen scheffeln, bleiben es trotzdem dieselben schmierigen Gestalten, die gerade eben ein vollkommen durchlöchertes "Mindestlohn"-Gespenst (zur Erinnerung: in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde) beschlossen haben und zeitgleich am zwangsverarmenden Hartz-Terror für die Bevölkerung festhalten und diesen sogar noch weiter verschärfen wollen.

Über den Hampelmann Gauck und seine natürlich in fußballvernebelter Zeit kurz vorm "Finale" erfolgte Unterschrift unter dieses abstruse Gesetz möchte ich mich hier gar nicht weiter auslassen - ich denke, jede/r Leser/in besitzt genug Fantasie, um das freiheitsschwadronierende, tattrige Knautschgesicht in die ihm gebührende Kategorie der kapitalhörigen Huren einzuordnen.


Donnerstag, 10. Juli 2014

Gewollte und forcierte Armut in Deutschland und Europa: Logische Folgen des Kapitalismus


(...) Armut und Reichtum sind keine unsozialen Kollateralschäden der Globalisierung, wie man die Menschen glauben machen möchte, sie sind im kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem vielmehr strukturell angelegt. Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die "Aktivierung", Motivierung und Disziplinierung der Bevölkerungsmehrheit gewährleistet. Die (Angst vor der) Armut sichert den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Während der Reichtum als Belohnung für "Leistungsträger" dient, gilt die Armut als gerechte Strafe für "Leistungsverweigerer", "Faulenzer" und "Sozialschmarotzer".

Somit bilden Armut und Reichtum zwar ein begriffliches Gegensatzpaar, aber in gewisser Weise auch zwei Seiten derselben Medaille: Wenn etwa Geringverdiener aufgrund der sie hart treffenden Krisenfolgen häufiger ihr Girokonto überziehen und hohe Dispozinsen zahlen müssen, werden die Eigentümer der Banken noch reicher, und wenn noch mehr Familien beim Lebensmittel-Discounter einkaufen müssen, um über die Runden zu kommen, häufen die Eigentümer solcher Discountketten wie Aldi Nord und Süd, die zu den vermögendsten Deutschen gehören, noch mehr Privatvermögen an.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Der Autor dieses Artikels, Prof. Christoph Butterwegge, ist Armutsforscher an der FH Köln und wird seit so vielen Jahren nicht müde, immer wieder auf die fatalen Folgen des seit einigen Jahrzehnten wieder einmal verstärkt stattfindenden systembedingten neoliberalen Ausbaus des kapitalistischen Systems hinzuweisen - freilich ohne nennenswerte politische Resonanz. Schließlich weist er ja selbst darauf hin, dass diese konsequente Verarmung und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten systemimmanent und politisch gewollt ist - wer also sollte da auch politisch gegensteuern (wollen)?

Die Umverteilung von Arm zu Reich und die vollkommen pervertierte Vermögenskonzentration in den Händen einiger weniger wird also auch weiterhin ungehindert voranschreiten und von den neoliberalen Blockparteien selbstverständlich weiter gefördert werden. Einsichten oder ein Umdenken sind nirgends in Sicht, und so ist es nur eine Frage der Zeit und der Leidensfähigkeit der betroffenen Menschen in Europa, bis einmal mehr entweder die Mistgabeln geschwungen werden und "elitäre" Köpfe rollen - oder ein großer Krieg das Gespenst des drohenden Unheils in ganz andere Bahnen lenkt, die den herrschenden "Eliten" nicht gefährlich werden, sondern sie sogar noch weiter bereichern können. Es gehört nicht allzuviel Fantasie dazu sich auszumalen, welche Variante diese "Herrschaften" wohl bevorzugen werden.

Wer sich ein etwas anschaulicheres Bild von der Armut machen möchte, die in den reichsten Ländern der EU politisch gewollt um sich sich greift, mag sich die unten verlinkte Doku anschauen - dort sehen wir, wohin Merkel, Seehofer, Gabriel, Steinmeier, Göring-Eckardt, Trittin und die Splitter-Partei FDP ganz bewusst steuern. Diese korrupte und bis auf die Knochen verkommene Bande weiß ganz genau, was für eine schändliche Arbeit sie da verrichtet.


Dienstag, 8. Juli 2014

Brüllnummer des Tages: Die "Grüne Jugend" und die Diskriminierung von Geschlechtern


Der gute Fefe hat mich dankenswerter Weise auf dieses herrliche Beitrittsformular der "Grünen Jugend" aufmerksam gemacht, in dem sich - neben allerlei anderen ausufernden Datenerhebungen - die folgende kafkaeske Passage findet:



Die grünen Jugendbewegten begründen diesen Irrsinn mit dieser Stellungnahme - allerdings fällt es mir doch relativ schwer, der dort angebotenen "Argumentation" logisch zu folgen, ohne in heiseres (oder eher hustend-keuchendes) Gelächter auszubrechen. Inwiefern wäre es zu "statistischen Zwecken" denn anders oder schwieriger, den Frauenanteil zu messen, wenn dem an der "Grünen Jugend" interessierten Menschen dort wahlweise auch die böse Option "Mann" und meinetwegen weitere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung stünden? Auch dem zweiten "Argument" nähme diese schlichte, jedem Dorfdeppen einfallende Variante unverzüglich jedes verfügbare laue Lüftchen aus den allzu großen Segeln.

Auf dermaßen naheliegende Lösungen sind die Jugendbewegten der Grünen aber nicht gekommen, denn es geht hier klar erkennbar um etwas ganz anderes: Auf die zweifellos noch immer ungelösten Ungerechtigkeiten des Patriarchats reagieren diese "Rebellinnen und Rebellen" schlicht mit der Umkehrung der Ungerechtigkeiten - und diskriminieren flugs die andere, diesmal die männliche Seite, offenbar in der irrwitzigen und allzu dämlichen Annahme, damit "etwas mehr Gerechtigkeit" herstellen zu können. Wir lernen einmal mehr: Dümmer geht's immer.

Und während die "Rebellion" sich auf solche hirnschmelzende Nebenschauplätze auslagern lässt, die mit nur ein wenig gutem Willen und etwas Kreativität in kürzester Zeit zu lösen wären, beispielsweise so:

Geschlecht: vollkommen egal!

nimmt die real stattfindende fatale Reise in den kapitalistischen Faschismus stetig an Fahrt auf, und die Initiatoren halten sich einmal mehr die fetten Bäuche vor Lachen über die so gut steuerbaren, immer doofen Linken, die heute nicht einmal mehr zur Rolle der "lästigen Fliegen" taugen, sondern zur unbändigen Lachnummer verkommen sind.

Montag, 7. Juli 2014

Song des Tages: Jelena




(The Gathering: "Jelena", aus dem Album "Souvenirs", 2003)

My friend, she tipped over
Out of childhood into sadness
She's always shining, but nevertheless
Her beautiful heart is drowned in grief

Sugar horse lives inside
Like a friend in need

Far and wide she'll gaze
Upon the flowers bloom
Jaded, her mind in a daze
From the medicine gloom

They leave her with her friend
A force of nature filled with strength

Sugar horse lives inside
Like a friend in need



Anmerkung: Zum Anhören dieses wundervollen akustischen Ergusses sei einmal mehr die totale Dunkelheit und brüllende Lautstärke empfohlen - vielleicht noch verbunden mit der Aufforderung, sich bei diesem Versuch unsere habgierige neoliberale Bande (vielleicht den Feingeist Niebel oder die zarte Merkel?) vorzustellen, wie sie mit der Hilfe von "funny cigarettes" oder anderen Drogen dem Geheimnis dieser zauberhaften Musik vollkommen vergeblich nachzuspüren versucht. Die Ergebnisse solcher Versuche sind jedenfalls weitaus psychedelischer als jede Droge das je verursachen könnte.