Mittwoch, 11. Mai 2016

Der "Nachtwächterstaat" im Kapitalismus


Die neoliberale Bande schwafelt seit Jahrzehnten davon, dass "der Staat" sowie dessen minimaler Einfluss auf "die Märkte" schlicht Teufelszeug seien, die es zu bekämpfen und zu beschneiden gelte. Selbstverständlich gilt das aber nur, wenn es um die "Freiheit" der korrupten Profitgeier der selbsternannten "Elite" geht - in allen anderen Bereichen darf und soll der "schlanke", rigoros autoritäre Staat zu einem fettleibigen Monstrum werden, das beispielsweise Arbeitslose, Flüchtlinge, Kranke oder Alte rigoros verfolgt, drangsaliert und ihnen jede verbliebene Form der gern gepriesenen Freiheit unmöglich macht. Die Hartz-Terror-Gesetze sind ebenso ein beredtes Beispiel dafür wie der schikanöse Umgang mit Flüchtlingen (konsequente Zwangsverarmung, "Residenzpflicht", geplante Zwangsassimilation etc.).

Wie der "schlanke Staat" nach kapitalistischer Sicht auszusehen hat, zeigen die jüngsten Vorstöße der menschenfeindlichen Bande nur allzu deutlich: Thomas "die Misere" will das Personal des BKA um 1.500 neue Bürgerüberwachungsvasallen aufstocken und Stahlhelm-Uschi von der Leyen möchte die "Verteidigungs"-Armee Deutschlands gleich um mehrere zehntausend potenzielle, gelernte Mörder erweitern.

Das ist gewiss genau das, was diese Welt gerade braucht: Mehr Überwachung der BürgerInnen und noch mehr Militär, um die furchtbar bedrohten Grenzen Deutschlands in aller Welt mit Bomben und mörderischem Terror zu "sichern". Da spielt es auch keine Rolle, was das den "Steuerzahler" kostet - massenhafte Altersarmut, eine ebenfalls in der Armut verschwindende Mittelschicht und eine zunehmend marode Infrastruktur müssen in Kauf genommen werden, wenn der "schlanke Staat" seine diktatorischen, zunehmend monströsen Muskeln spielen lässt und dabei Milliarden Euro verschlingt. Es geht im Kapitalismus schließlich klar erkennbar nicht um das Wohl der Menschen, sondern um den Erhalt des kranken Systems um jeden Preis, um die Privilegien, die Macht und den Reichtum der "Elite" zu sichern.

Dummerweise bemerkt der Großteil der betroffenen Menschen das nicht und verhält sich wie das Schlachtvieh vor 90 Jahren, das willfährig dem braunen Grauen den Weg geebnet hat. Angesichts der zunehmenden staatlichen Überwachung und der militärischen Aufrüstung kann ich mir den ohnmächtigen Gruß nicht verkneifen: Herzlich willkommen im untergehenden Weimar 2.0.

Und nun schlafen wir - wie damals - selig weiter. Gute Nacht allerseits.

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Taverne



(Gemälde von Andrei Petrowitsch Rjabuschkin [1861-1904] aus dem Jahr 1891, Öl auf Leinwand, Tretjakow-Galerie, Moskau, Russland)

1 Kommentar:

schadensmeldung hat gesagt…

Gestern lebten die Menschen in ihrer Überzeugung, dass ein Deutschland nach dem Krieg für sie keine Bedrohung mehr darstellen wird, heute sollten sie es besser wissen, schon deshalb, da sie sich darüber informieren können, um – wenn auch etwas anstrengend – ihre bedrohliche Realität zu begreifen.
Offensichtliches lässt sich nur noch schwer verstecken, weshalb es einer Aufrüstung im Inneren bedarf, die jeden Bürger in den Zustand einer Isolationshaft versetzen wird, ihn verwalten oder abschalten kann.
Heute ist kein Politiker mehr in der Lage freie Entscheidungen zu treffen, und sei es nur aus lächerlichen Gewissensgründen. Das verhindert die Macht hinter der Bühne, rekrutiert willige Soldaten mitten in der Gesellschaft – auch Staat genannt, Demokratie oder sonstwas.

Schäuble frei zitiert: "Deutschland ist kein freies Land, ihr Idioten –"
Die Kanzlerin, ebenfalls frei zitiert: "Es gibt keinen weiteren Anspruch auf Freiheit, ihr Idioten –"

Irgendwann rollen wieder Züge, entsorgen Menschenmüll auf Antrag.