Samstag, 12. November 2016

Soziopathische Partei Deutschlands


Ach ja, die SPD. Eigentlich mag ich gar nicht mehr über diese widerliche Partei schreiben, die nachhaltig im Enddarm des Kapitals verschwunden ist und nur noch durch gelegentliche feuchte Fürze auf sich aufmerksam macht, mittels derer ihre Ergüsse in die Welt entlassen werden. Das Nahles-Monstrum macht den Kranken, Behinderten, Armutsrentnern und Erwerbslosen Feuer unterm Hintern, der Seidenklops-Gorilla Gabriel pimpt die "Industrie" mit satten "Rabatten" beim Klimaschutz, und vor einigen Tagen wurde auf tagesschau.de das neuste AfD-Konzept zum Thema Einwanderung vorgestellt, das selbstverständlich ebenfalls von der SPD stammt:

Fachkräftemangel durch demographischen Wandel: Diesem Problem will die SPD durch ein neues Einwanderungsgesetz begegnen, das qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland einen leichteren und schnelleren Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt verschaffen soll. / Das Konzept, das die Partei in Berlin vorstellte, orientiert sich an dem kanadischen Zuwanderungsmodell. Es schlägt vor, dass Fachkräfte, die ein Jobangebot aus Deutschland haben, sich bei einem noch zu errichtenden Internetportal registrieren lassen. Dort werden unterschiedliche Kriterien abgefragt und mit Punkten bewertet: berufliche Qualifikation, Sprachkenntnisse, Jobangebot und ähnliches.

Wie gewohnt wird hier das lächerliche Märchen vom "Fachkräftemangel" aufgrund des "demographischen Wandels" bemüht, um einen widerwärtigen, rassistischen Plan in die Tat umzusetzen, in dem Menschen nach ihrer industriellen "Verwertbarkeit" in verschiedene "Klassen" eingeteilt werden. Mit anderen Worten: Wer sich willig für einen Appel und ein Ei ausbeuten lassen möchte, ist laut diesem geplanten Gesetz vielleicht willkommen in Deutschland, alle anderen können der SPD mal gepflegt den Buckel herunterrutschen und sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst. Das ist ehrliche, gelebte Sozialdemokratie in Deutschland 2016.

Selbstverständlich ist der rechtsradikalen CSU dieses Konzept nicht menschenfeindlich genug: "Denn der Koalitionspartner CSU hat soeben ein Grundsatzprogramm verabschiedet, das deutlich schärfere Kriterien bei der Zuwanderung vorsieht. / So will die CSU auch 'die Nähe zum Kulturkreis' berücksichtigen." - Ich bin aber sicher, dass die Partner in der Großen Kotzkoalition zu einer Einigung kommen werden - irgendwie werden sie es auch weiterhin schaffen, das stetig wachsende Heer der "Freigesetzten" mit weiterer Konkurrenz zu versorgen. Dass es auch in dieser Geschichte nicht einmal im Ansatz um das Wohlergehen der Menschen - mit und ohne deutschen Pass - geht, hat inzwischen wohl jeder halbwegs Intelligente bemerkt - vielleicht mit Ausnahme der Kuhjournalisten von tagesschau & Co.

Sie wollen Menschen mittels eines "Punktesystems" bewerten! Klassifizieren! Für die Industrie! Und so etwas verkaufen diese Widerlinge allen Ernstes als "neues Einwanderungsgesetz"?!? - Vielleicht ist das auch eine gute, neue SPD-Strategie für den behördlichen Hartz-Terror im Inland: Wer zukünftig devot und fleißig Ärsche in den Amtsstuben leckt, erhält Punkte und ein wenig mehr Geld - wer sich aber komplett weigert, wird flugs in die "Freiheit" der Obdachlosigkeit und des Verhungerns entlassen.

Dieser endlose Albtraum ist nicht mehr auszuhalten.

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Update 12.11.16: Nach einem Hinweis des Altautonomen ist zu ergänzen: Am vergangenen Mittwoch, als Medien und Öffentlichkeit wie irre Lemminge in Richtung Washington starrten, hat die korrupte Bande in Berlin Nägel mit Köpfen gemacht. In der Süddeutschen war zu lesen:

Die Abgeordneten des Bundestages haben sich am Mittwoch nach intensiver Debatte dafür ausgesprochen, dass Demenzkranke und andere, die nicht mehr einwilligungsfähig sind, in Zukunft auch dann an Arzneimitteltests teilnehmen können, wenn die Studienteilnahme ihnen selbst keinen Nutzen in Aussicht stellt. Dabei sollen zwei wesentliche Voraussetzungen erfüllt sein: Zum einen muss die betroffene Person ihren Willen einer Studienteilnahme noch in geistig gesundem Zustand abgegeben haben und zudem von einem Arzt zwingend über die möglichen Risiken aufgeklärt worden sein. Die Reform geht auf die Initiative von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zurück.

Die Bande hätte sich keinen günstigeren Zeitpunkt aussuchen können: Die Kakophonie der Trump-Hysterie hat erfolgreich gewirkt und fast niemand hat diesen eklatanten Dammbruch zur Kenntnis genommen. Geplant war das indes schon länger - allerdings ist auch dies im allgemeinen präfaschistischen Rauschen unserer zerbröckelnden Zeit weitgehend untergegangen.

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Der Mensch ist gut



(Aquarell von George Grosz [1893-1959] aus dem Jahr 1919, in: "Ecce Homo", Malik 1923; Verbleib des Originals unbekannt)

Donnerstag, 10. November 2016

Triumph des Todes


Gestern ist ein Sack Reis auf der anderen Seite der Welt umgefallen. Die Reis-Presse hierzulande berichtet seit Wochen und Monaten über das wundersame, vorhersehbare Ereignis und überschlägt sich nun in propagandistischen, epischen Romanen, wieso dieser Sackfall trotz aller gegenteiliger Propaganda stattfinden konnte und welche unfassbaren Auswirkungen das nun auf die Welt die herrschende "Elite" hierzulande haben könnte. Mir fault beim Lesen dieser schwachsinnigen Texte, die sich quer durch alle "Qualitätsmedien" ziehen, das Hirn weg, bis es mir endlich, endlich aus den Ohren tropft.

Der umgefallene Sack Reis beschäftigt aber selbstverständlich nicht nur die Propagandapresse - auch in Kleinbloggersdorf herrscht helle Aufregung. Selbst Alpha-Tiere wie flatter und der Kiezneurotiker haben - neben den üblichen Verdächtigen aus der "Spiegelfechter"- und "Nachdenkseiten"-Fraktion, Jens Berger und dessen Stiefelknecht Wellbrock - in die Vollen gehauen und dieses überaus bedeutungslose Ereignis wort-, aber wenig sinnreich kommentiert, während ich mir genüsslich flüchtend Gustav Mahlers dritte Sinfonie zu Gemüte führte.

Nach dem Folter-, Mord- und Kriegspräsidenten Obama wird nun also der Milliardär Trump die nächste Führermarionette des "freiesten Landes der Welt", und nicht der Horror-Clown Hillary Clinton. Das ist eine Nachricht, die in Sachen Relevanz irgendwo zwischen "Neue Kehrmaschinen für die Münchner Innenstadt angeschafft" und "Taubenzuchtverein Gelsenkirchen meldet Rekordnachwuchs" angesiedelt ist. Was treibt Menschen, die nicht zum Propagandapersonal der kapitalistischen Mafia gehören, dazu, sich zu solch einem Kasperletheater zu äußern? Ich habe es ja gewagt und mir beim "Spiegelfechter" (sowohl zu Bergers, als auch zu Wellbrocks Text) die Kommentare durchgelesen - und es ist ein Wunder, dass mein Schädel noch nicht explodiert ist und seinen Inhalt über weite Teile meines Umfeldes verteilt hat. Es ist eine eiserne Regel: Immer dann, wenn ich zu der fatalistischen Meinung gelange, dass Menschen nicht mehr dümmer werden können, muss ich bloß die Kommentare beim "Spiegelfechter" lesen, um mich selbst ad absurdum zu führen. In diesem Falle betrifft das fast ausnahmslos alle - mit besonderer Berücksichtigung der Sanders-Fans, denn dieser "linke" Messias hätte selbstredend den dystopischen Katastrophenkurs des Kapitalismus geändert. Sicher. Ganz sicher. So sicher wie Schröder, Hollande oder Tsipras.

Ich frage mich zunehmend, ob es in dieser Welt überhaupt noch Reste von menschlicher Intelligenz gibt, die das völlig absurde Wahltheater der Pseudodemokratie, das in den USA längst zur nicht mehr zu übertreffenden Meisterklasse perfektioniert wurde, auch als solches erkennt und bewertet. Ich muss wohl nun auch einmal populistisch werden und frank und frei behaupten: Es ist völlig unerheblich, welche Horrorgestalt da nun ins "Weiße Haus" einzieht, denn das Ergebnis wird stets dasselbe sein. Ob Grusel-Clown-Clinton oder Zombie-Donald - diese Frage ist so wichtig wie das neuste Kostüm von Lady Gaga. - Da schreit die Mainstream-Presse, da schreien die "linken" Parteisoldaten, da schreien sogar manche linke Blogger ... denn nicht jeder umfallende Sack Reis ist gleich: manche sind wesentlich gleicher, gelle.

It's capitalism, stupid!

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Triumph des Todes



(Gemälde von Felix Nussbaum [1904-1944] aus den Jahren 1941-44, Öl auf Leinwand, Felix-Nussbaum-Haus, Osnabrück. - Dieses Gemälde, das in seiner Darstellung an einen mittelalterlichen Totentanz erinnert, ist das letzte bekannte Werk des Malers. Ein abgerissenes Kalenderblatt am rechten Bildrand gewährt Aufschluss über den Zeitpunkt der Fertigstellung: der 18. April 1944. Nur wenige Wochen später, am 20. Juni 1944, wurden Nussbaum und seine Ehefrau, die Malerin Felka Platek, nach einer gezielten Denunziation von der Wehrmacht verhaftet und kurze Zeit später in Auschwitz ermordet.)

Musik des Tages: Sinfonie Nr. 3




  1. Kräftig. Entschieden
  2. Tempo di Menuetto. Sehr mäßig
  3. Comodo. Scherzando
  4. Sehr langsam. Misterioso
  5. Lustig im Tempo und keck im Ausdruck
  6. Adagio

(Gustav Mahler [1860-1911]: "Sinfonie Nr. 3" in d-moll aus den Jahren 1892-96; Lucerne Festival Orchestra; Women of the Arnold Schönberg Choir; Vienna Tölz Boys Choir; Altsolo: Anna Larsson; Leitung: Claudio Abbado, 2007)

Mittwoch, 9. November 2016

Zitat des Tages: Der Mahner


Wo bleibt ihr nur, Genossen meiner Zeit?
Ich schau zurück und kann euch kaum noch sehn.
Ein wirres Stimmentosen hör ich weit,
weit hinter mir und kann es nicht verstehn.

Ich ruf euch zu, doch euerm Echo fehlt
der Laut, der rein aus meiner Stimme klingt.
Ich wink euch her. Doch ihr, wie unbeseelt,
horcht tauben Ohrs, ob euch ein Stummer singt.

Vergebne Zeichen! Aus den Zähnen pfeift
misstönig euer ärgerlicher Spott.
Kommt nie die Zeit, da ihr die Zeit begreift?
Tritt nie aus finstern Kirchen euer Gott?

(Erich Mühsam [1878-1934], in: "Wüste - Krater - Wolken", Paul Cassirer 1914)




Dienstag, 8. November 2016

Antikommunistische Propaganda in einer kommunismusfreien Zeit


Ich bin im Laufe meines Lebens sehr gerne und sehr viel verreist. Es hat mich schon immer in die "weite Welt" gezogen, und ich durfte schon in jungen Jahren weite Teile von Europa kennen lernen. Später folgten der nahe Osten, Teile von Afrika und Südamerika, und in ganz besonderer Erinnerung wird mir stets die lange Reise mit der transsibirischen Eisenbahn bleiben, die mich von Moskau bis in die weit entlegenen Gebiete des nordöstlichen Russlands geführt hat. Darüber ließe sich ein ganzes Buch schreiben.

Entsprechend gerne lese ich hin und wieder Reiseberichte oder Reiseempfehlungen, die ich im Internet finde. So stieß ich kürzlich auf einen n-tv-Artikel, in dem eine Dame ihre Erlebnisse in Moskau beschrieb - und musste gleich mehrmals schlucken, als ich den folgenden Absatz las:

Wer auch einmal abseits der touristischen Orte links und rechts schaut, der erkennt in Moskau aber nicht nur Prunk und Luxus. Auch Armut ist an vielen Ecken sichtbar - hochschwangere Frauen betteln am Wegesrand, alte Mütterchen verkaufen Pilze und Gemüse, um ein paar Rubel einzunehmen. Sie sitzen direkt auf der Straße neben den Metrostationen. Nur wenige Kilometer vom Prachtzentrum scheint die Zeit im Kommunismus stehen geblieben zu sein, zumindest im manchen Teilen der Region Moskau. Verarmte Gegenden, Betonklötze, die man nur als ziemlich hässlich beschreiben kann. Sie stehen im krassen Gegensatz zur Schönheit, die Moskau an vielen Stellen bietet.

"Beim Barte des Propheten!", dachte ich mir - und fragte mich, ob die Dame entsprechende Passagen wohl auch über New York, Seattle, Paris, Madrid oder Essen geschrieben hätte? Denn dort gibt es selbstverständlich auch Armuts- oder gar Obdachlosenviertel, in denen Menschen tagtäglich ums pure Überleben kämpfen müssen, während ein paar Straßenzüge nebenan der architektonische Prunk vergangener Jahrhunderte zu bestaunen ist und gut situierte BürgerInnen im perversen Konsumrausch zombiegleich durch die kapitalistischen Glitzerfassaden schwanken. Wie kommt die Dame darauf, in Moskau sei der seit vielen Jahren abgeschaffte "Kommunismus" (den es ohnehin nie wirklich gab) daran schuld, während in New York - streng nach der neoliberalen Glaubenslehre - die betroffenen Menschen selbst schuld an ihrem Los und am Zerfall ihrer Stadtviertel seien?

Man kann in diesem propagandistisch verseuchten Land nicht einmal mehr einen albernen Reisebericht lesen, ohne immer und immer wieder auf dieselben antikommunistischen Dogmen zu treffen. Es wird nicht einmal mehr hinterfragt, ob das "alte Mütterchen" oder die "hochschwangere Frau" (*oh, diese Schmerzen!*), die da in emotionaler, eindimensionaler Hollywood-Manier bemüht werden, im Kommunismus vielleicht doch etwas besser gestellt gewesen wären - und ob nicht viel eher der menschenfressende Kapitalismus als Ursache für deren heutiges Elend zu benennen sei.

Solche Fragen stellt man im Propagandistan der kapitalistischen Heilslehre nicht.


(Obdachloser in einer New Yorker "Metro-Station")

Montag, 7. November 2016

Der Stahlpenis: Die CSU und die "Härte"


Von rechtsradikalen Gruppierungen ist man rhetorisches Geblubber vom "Durchgreifen" und von der "Härte" ja gewohnt, das gehört zum schlechten Ton in dieser muffigen, unschönen Gesellschaft. Keiner aber beherrscht dieses Szenario so perfekt wie die widerlichen Gestalten von der CSU, die stets den ganz großen Knüppel zu schwingen versuchen und sich für Ursachenforschung oder gar -bekämpfung nicht die Bohne interessieren.

Das BILDblog hat sich mal die Mühe gemacht, einige der diesbezüglichen Forderungen aus der bayerischen Enklave der christlich-sozialen Nächstenliebe nur der vergangenen Wochen [sic!] zu dokumentieren. Ich zitiere hier nur die Überschriften - die Screenshots und entsprechenden Links findet man drüben:

  • Innenminister Herrmann: Hart gegen Grusel-Clowns vorgehen
  • Bayerischer Innenminister Herrmann: Stärker gegen Reichsbürger vorgehen
  • Bayern will härter gegen Sexualstraftäter vorgehen
  • Bayern will härter gegen Internetkriminalität vorgehen
  • Herrmann plant härteres Vorgehen gegen Grenzkriminalität
  • Innenminister Herrmann fordert mehr Härte gegen "Wirtschaftsflüchtlinge"
  • Bayerns Innenminister Herrmann fordert ein härteres Vorgehen gegen islamistische Gefährder

So unsäglich hart ist die CSU - und leider muss man auch nicht "Herr Mann" heißen, um einen solchen grotesken Bullshit in steter Impertinenz abzusondern; bei der CSU dürfte dies sogar eine "Frau Dame" tun, ohne sonderlich aufzufallen. Bei einem "Herrn Dame" oder einer "Frau Mann" sähe das freilich wieder ganz anders aus, denn mit solchem Teufelszeug will man in christlich-sozialen Kreisen nichts zu tun haben. Da reckt man den erigierten, deutschen Penis lieber in Richtung bekannter und wie gewohnt falscher Feindbilder - die faschistoiden Ausfälle der CSU gegen angebliche "Sozialschmarotzer" sind hoffentlich noch allen in schauriger Erinnerung.

Leider ist die CSU auf ihrem Härte-Contest keineswegs alleine unterwegs - die üblichen Verdächtigen von CDU, SPD, FDP, AfD, den Grünen und der Linkspartei mischen fleißig mit und bekräftigen einmal mehr die alte Regel: Je härter der imaginierte Penis, desto weicher die Hirnmasse. Inzwischen dürfte dieses bedauernswerte, völlig überschätzte Kopforgan in weiten Parteikreisen längst dünnflüssig sein und sich damit nachhaltig verflüchtigt haben. Man kann die Welt ohne Beteiligung des Gehirnes schließlich noch viel besser in den Abgrund stürzen und dabei noch Spaß haben.

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Auf der Suche nach dem Symbol des 20. Jahrhunderts



(Gemälde von Jiří Georg Dokoupil [*1954] aus dem Jahr 1983, Dispersion auf Nessel, Privatbesitz [sic!], Köln. - Wir sehen hier unter anderem: Einen geflügelten, allzu krummen Penis sowie eine Knochenhand, die weit entfernt aus einer Vagina in die düstere Szene ragt - aber das nur am Rande. Ich möchte lieber gar nicht wissen, in welcher privaten Sammlung irgendeines obszönen, perversen Superreichen dieses Bild gelandet ist.)